Die Reise meines Lebens nach Bali
Willkommen zu meinem Reisebericht aus Bali. Wir fliegen für einen Monat nach Bali und arbeiten dort bei einem Freiwilligenprojekt auf Nusa Penida mit. Gebucht haben wir die Reise über Wayers. Die Reise wurde selbst bezahlt und stellt somit keine Werbung o.ä. dar. Ich berichte Euch über meine Erlebnisse. Ich fliege mit meinen zwei Freundinnen Vera und Barbara. Folgenden Plan haben wir uns für diese vier Wochen überlegt:
Woche 1: Einführungswoche in Lovina
Woche 2 + 3: Freiwilligenprojekt auf Nusa Penida – Wir arbeiten in der Schildkrötenstation mit
Woche 4: Surfen in Canggu
Die längste Reise meines Lebens und auch die Reise, die mich am meisten verändert hat. Ich erzähle Euch wieso.
Wir fliegen am Samstag, den 19.10.2024 um 15:40 Uhr (Ortszeit München) Richtung Dubai los. Nach guten 6 Stunden kommen wir in Dubai an. Von Dubai geht’s für uns nochmal 9 Stunden nach Denpasar.
ℹ️ Zum Starten und Landen des Flugzeugs stöpsel ich die Pumpe komplett vom Körper ab. Mir wurde das damals zur Pumpeneinführung so beigebracht und irgendwie halt ich mich dran. Es kann sein, dass die Pumpe aufgrund der Änderung des Luftdrucks ansonsten ungefragt Insulin in den Körper abgibt. Die Pumpe stellt sich übrigens automatisch auf die Zeit am Smartphone um.
Wir fliegen mit dem Airbus A380 – dem größten Passierflugzeug der Welt. Es ist das erste Mal für mich und in dem Flieger gibt es einfach eine Treppe in den ersten Stock – absolut verrückt. Um 20:30 Uhr landen wir (Ortszeit) in Denpasar. Dort werden wir von einem Fahrer mit einem Namensschild von uns bereits erwartet.
Die Einführungswoche
15. Oktober – 27. Oktober in Lovina
Weiter geht’s gute 3,5 Stunden nach Lovina – dort befindet sich unsere erste Unterkunft. Um ca. 23:00 Uhr kommen wir müde, aber glücklich, in Lovina an.
Diese Woche ist als Einführungswoche deklariert. Wir bekommen die Insel Bali gezeigt, lernen die Sprache und kochen zusammen.
Okay, aber jetzt Step by step.
Begonnen wurde am Montag um 9:00 Uhr mit dem Frühstück. Dort gibt es Eier, Toast, Marmelade, eine Art Nutella, frische Früchte und Haferflocken. Anschließend hat uns Endra, unser Guide für diese Woche, die Kultur und das Leben auf Bali etwas näher erklärt. Am Nachmittag hat er uns die Kleinstadt Lovina gezeigt. Wir sind am Supermarkt, dem ATM (Geldautomaten), dem Strand und einigen kleinen Geschäften vorbeigegangen.
Am Dienstag startet unser Tag mit dem Sprachkurs Bahasa Indonesia Language (Balinesisch und Indonesisch). Am Nachmittag wurde gekocht. Endra hat mit uns Frühlingsrollen und eine Nachspeise mit Bananen und einer Art Nutella gezaubert. Im Garten durften wir dann frittieren. Dass war echt sehr lustig und sooo ultra heiß, weil ja bereits 33 Grad hatten. Die Einheiten dauern meistens eine Stunde, oder auch kürzer. Anschließend hat man wieder frei.
Am Mittwoch startet unser Tag früh, um 5:30 Uhr treffen wir uns vorne am Strand. Wir machen einen Ausflug zu den Delfinen, die morgens in der Bucht vor Lovina schwimmen. Um 9:00 Uhr waren wir wieder zurück. Um 10:00 Uhr haben wir mit dem Sprachkurs Bahasa Indonesia Language (Balinesisch und Indonesisch) Teil zwei weitergemacht. Am Nachmittag sind wir dann zum Tempel Brahma Vihara Arama gefahren. Der Transfer war immer inklusive, was super ist. Am Tempel angekommen hat uns Endra herumgeführt und uns Dinge erklärt und uns Zeit für Fotos und eine Meditation gegeben.
Am Donnerstag durften wir Flower Offerings (traditionelle Opfergaben oder auch Canang Sari genannt) herstellen und diese dann im kleinen Tempel im Garten aufstellen. Diese Zeit fand ich besonders schön und magisch. Am Nachmittag waren wir bei einer Balinesischen Tanz und Musikgruppe, die uns unterrichtet haben. Man glaubt nicht, wie anstrengend dieser Tanz ist 😉
Am Freitag – der letzte Tag dieser Einführungswoche – starten wir zu den Wasserfällen Aling-Aling. Am Nachmittag durften wir noch die Holy Spring Water besichtigen und dort baden. Das Wasser riecht leicht schwefelig. Es gibt drei Becken, die man nacheinander betritt.
Am Samstag beginnt unser Tag um 2:00 Uhr früh – wir fahren zum Vulkan Mount Batur. Nach 2 Stunden Fahrt kommen wir am ersten Stop an. Hier warten wir auf den Sonnenaufgang und bekommen noch Kaffee, Toast und Bananen serviert – wunderschön. Anschließend geht’s mit dem Jeep weiter auf den Vulkan Mount Batur, der übrigens noch aktiv ist! Wir wandern zum Grater und können den Rauch tatsächlich sehen. Der zweite Stop auf diesem Ausflug ist eine Kaffeeplantage, auf der wir den teuersten Kaffee probieren können – den Kaffee der Luwaks. Diese Tiere kacken den Kaffee aus und dieser wird dann verarbeitet.
Am Sonntag, den 27.10 wurden wir nach dem Frühstück abgeholt und es ging für uns Richtung Sanur zur Fähre nach Nusa Penida. Nach guten 3,5 Stunden Autofahrt sind wir am Hafen angekommen. Die Überfahrt nach Nusa Penida dauert ca. 45 Minuten, je nach Wellengang. Auf Nusa Penida wurden wir direkt vom Team vor Ort abgeholt und unsere Koffer zur Unterkunft gebracht. Die Unterkunft lag ca. 5 Autominuten vom Hafen entfernt.
Wir schlafen zu dritt in einem Zimmer und haben sogar ein eigenes Bad – welch ein Luxus!
Die Zeit im Schildkrötenprojekt
28. Oktober – 09. November in Nusa Penida
Unsere Tage in Nusa Penida beginnen um ca. 8 Uhr. Um 8:30 Uhr gehen wir zum Frühstück, dass schon immer bereit steht J Um 9:00 Uhr heißt es „Turtle Time“ – wir gehen zu den Schildkröten. Dann teilt uns unser Guide Ketut ein, welchen Job wir heute erledigen dürfen. Es gibt folgende zur Auswahl:
1.) Tank cleaning – Schildkrötenbecken reinigen
2.) Schildkröten füttern
3.) Fisch für die Schildkröten schneiden
Meistens war ich beim Tank Cleaning eingeteilt. Dass war aber vollkommen in Ordnung. Die Schichten starten um 09:00 Uhr und enden meistens um 10:30 Uhr. Danach haben frei bis zum Mittagessen. Wir haben dann entweder am Pool gechillt, oder waren einen Kaffee trinken. Ab 11:30 Uhr gibt es Mittagessen.
Um 14 Uhr startet zum zweiten Mal die „Turtle Time“ bis ca. 15:30 Uhr. Anschließend haben wir wieder frei und Zeit für uns. Ab 17:30 Uhr gibt es Abendessen.
Die Mahlzeiten werden immer vorbereiten und sind frisch. Abends und mittags gibt’s oft Reis oder Nudeln mit frischem Gemüse, Hähnchen oder Tofu. Ich fand´s echt immer sehr gut.
Einmal in der Woche machen wir einen Ausflug zur Christal Bay. Hier dürfen wir einfach chillen, baden oder schnorcheln. Der Transfer dorthin ist inklusive und wir sind ca. 2,5 Stunden am Meer! Absolut super! Man kann sich dort Liegen + Sonnenschirme für umgerechnet 6€ ausleihen und solange bleiben wie man möchte.
Donnerstags findet das Bonfire am Strand von Nusa Penida statt. Hier singen wir zusammen und die Guides spielen Gitarre dazu. Es macht richtig Spaß und man kann den Sternenhimmel über Nusa Penida sehen. Man sieht übrigens auch bis nach Bali rüber J
Am Dienstag, den 05.11 wurden wir zum Beach Cleaning eingeteilt. Ich habe mich ehrlich gesagt total darauf gefreut und war dann schnell ernüchtert wie sehr dieser Strand verdreckt ist und was dort alles hingeschmissen wird. Wir waren ca. 20 Leute und konnten einige Säcke an Müll füllen. Fraglich ist jedoch nur, wo landet dieser Müll wieder?!
Am Freitag, den 08.11 – unserem letzten Tag auf Nusa Penida – durften wir mit zum Turtle Release. Zur Schildkröten Freilassung. Wir sind mit Tuc Tucs zum Strand gefahren und konnten 13 gesunde, ca. 7 Monate alte Schildkröten in deren Freiheit entlassen. Zuvor wurden Sie von unserem Guide noch gesegnet. Es war wirklich ein magischer und schöne Moment des Abschieds von den Schildkröten, die wir zwei Wochen gepflegt hatten.
Unsere Ausflüge auf Nusa Penida
1.) Amarta Penida – Ein Sunset Restaurant
Hier haben wir gut 15 Minuten mit dem Taxi hingebraucht. Da wir zu sechst waren hat jede die Hin-& Rückfahrt nur ca 3€ gekostet und ich kann Euch sagen, dass lohnt sich! Die Aussicht und das Essen dort ist super! Ich hatte einen Halloumi Burger mit Pommes.
2.) Unser Tagesausflug über die Insel
Am Samstag, den 02.11 hatten wir kein Programm, also haben wir den Tag für einen Ausflug um die Insel genutzt. Wir waren zu fünft im Taxi und umgerechnet hat uns der ganze Tag (08:00 – 17:00 Uhr) pro Person 12€ gekostet. Wir haben um 09:00 Uhr den Diamond Beach erreicht. Ein absolutes Highlight!
Man muss über viele Stufen runter zum Strand und erreicht dann das Paradies auf Erden!
Danach sind wir zum Molateng Treehouse gefahren. Von hier aus sieht man nochmal auf den Diamond Beach und man kann ein Baumhaus anschauen. Der Ausblick auf den Diamond Beach ist jedoch das Highlight dort.
Anschließend haben wir den Kelingking Beach von oben angeschaut. Hier wird gerade ein Aufzug gebaut.
Der letzte Ort war der Angel Billabong & Broken Beach – hier sehen wir hohe Klippen und das weite Meer. Baden konnte man jedoch nur am Diamond Beach. Abends waren wir noch beim Inder um die Ecke beim Essen.
3.) Unser Sonntag in Chrystal Bay
Auch am Sonntag findet kein Programm statt und so haben wir den Tag einfach am Strand genossen.
4.) Amok Sunset Restaurant
Ein weiteres traumhaftes Restaurant um den Sonnenuntergang zu genießen.
5.) Goa Giri Putri Temple
Am Mittwoch, den 06.11 haben wir den Vormittag des Projektes ausfallen lassen. Das kann man übrigens problemlos anmelden und auch machen, man muss nur bescheid geben, dass niemand auf einen wartet.
Wir sind dann mit dem Taxi zum Goa Giri Putri Temple gefahren. Der Eingang in den unterirdischen Tempel erfolgt durch eine echt kleine Öffnung in den Felsen. Kaum drinnen angekommen eröffnet sich der Tempel vor einem.
Man riecht den Geruch von Räucherstäbchen und sieht Menschen in deren Gebetsoutfit. Es ist neblig. Wir hatten das Glück, dass gerade eine Zeremonie stattfand und wir durften ein Teil davon sein.
Wir haben gebetet, wurden gesegnet und auch gewaschen. Es war ein magischer Vormittag und mir kommt er noch immer unwirklich vor. Wir haben zwei Stationen mitgebetet und haben am Ende sogar ein True Temple Armband erhalten.
Das Armband trägt jeder gläubige Hinduist in Bali. Es besteht aus den Farben Rot (für Brahma), Schwarz (für Vishnu) und Weiß (für Shiva). Das Armband gewährt dem Träger Schutz. Die Farbe Weiß erweckt das Gute im Geiste, Rot bringt Kreativität und gewährt Schutz und Schwarz steht für den Schutz vor den bösen Geistern und gibt Kraft.
Eine Frau hat zu uns gesagt „You did like Balinese Women!“ – welch eine Ehre!
Unsere vierte Woche – Surf- & Yogacamp
09. November – 15. November in Canggu
Am Samstag, den 09.11 ging es für uns nach Canggu. Nach zwei Wochen in Nusa Penida fällt uns der Abschied schon ein wenig schwer, aber wir freuen uns auf die neuen Abenteuer, die wir erleben werden. Um 12:30 Uhr geht unsere Fähre zum Festland. Nach gut 45 Minuten springen wir am Festland in einer Taxi, welches uns zum Mojo Surfcamp nach Canggu bringt.
Über Wayers haben wir das Surf- & Yogacamp gebucht. Wir schlafen zu viert in einem Zimmer, welches deutlich kleiner ist, als unseres in Nusa Penida. Aber wir haben damit kein Problem – wir kennen uns alle vier bereits.
Hier ist nur Frühstück inclusive und so sind wir am ersten Abend erstmal zum Strand gegangen und dann etwas essen. Ziemlich müde waren wir auch früh im Bett.
Am Sonntag startete das Surfcamp um 10 Uhr. Wir bekamen erst eine Einweisung per Video, mussten dann online einen Haftungsausschluss unterschreiben und dann ging´s auch schon los Richtung Strand.
Nach gut 30 Minuten Fahrt waren wir da und die Surfboards ebenso.
Ich hatte ehrlich gesagt etwas Schiss bzgl. des Katheters und des Sensors, aber was soll ich sagen – es hat alles hervorragend geklappt. Die Pumpe habe ich während den 2 Stunden surfen abgestöpselt und den Katheter und den Sensor mit einem Tape abgeklebt. So habe ich es übrigens die ganze Woche gemacht.
Ich habe meinen Katheter und meinen Sensor jeweils mit einem Tape (Link zum Tape von dm) abgeklebt. Für den Katheter hat Babara (meine Reisebegleitung) ein Loch in die Mitte geschnitten und Platz für die Stelle zum Anstöpseln freigemacht.
Den Katheter, den ihr rechts seht, ist an Tag 3 meines Surfabenteuers. Das Tape hat also super gehalten und ich war nie in Gefahr den Katheter oder den Sensor zu verlieren.
Unser Ausflug nach Tanah Lot:
Über die App Gojek haben wir uns einen Roller inklusive Fahrer gemietet. Der soll uns zum Tanah Lot Temple bringen. Nach ca. 30 Minuten Fahrt für umgerechnet ca. 1€ sind wir angekommen.
Der Eintritt kostet knapp 4,50€. Tanah Lot ist ein absolut magischer Ort. Der Tempel liegt umgeben von Wasser im Meer und man kann dort nicht hineingehen. Dort kann man auch wunderschöne Souvenirs kaufen.
Wir haben uns vor Einbruch der Dunkelheit wieder auf den Rückweg gemacht – natürlich mit einem Roller.
Das Yoga Erlebnis auf Bali:
Im „The Practice“ durften wir Yogastunden besuchen. Ich war von Beginn an begeistert von dieser Art – der traditionellen Art – des Yogas. Hierin geht es nicht um Balance, Flexibilität oder ähnliches, sondern um den Kontakt zu Dir selbst und dies hat man in jeder Yogastunde so praktiziert.
Ich bin immer mehr bei mir selbst angekommen und konnte total entspannen und mich absolut und zu 100% auf mich und meine Praxis fokussieren.
Am Donnerstag, dem Tag vor unserer Heimreise, habe ich das Surfen sogar ausfallen lassen um zwei Yogastunden mitzumachen. Eine Yogastunde dauert dort ca. 90 Minuten und beinhaltet immer eine Meditation.
Unser Yogameister Nik hat gesagt „Yoga is usually translated with flexibility but Yoga is only translated with freedom“.
Anschließend habe ich mir dann eine Bowl und einen Iced Latte im Café Gigi Susu gegönnt. Das Café kann ich übrigens nur empfehlen – auch das große Croissant ist von dort.
Am Freitag, den 15.11 um 00:05 Uhr ging unser Flieger von Denpasar nach Dubai. Wir haben unser Taxi frühzeitig bestellt, da der Verkehr echt chaotisch ist. Unser Taxi fuhr um 19:30 Uhr in Canggu los und um 20:45 Uhr waren wir am Flughafen in Denpasar. Alles hat bestens funktioniert. Wir haben vorab bereits online eingecheckt und mussten nur noch unser Gepäck aufgeben. Ich hatte beim Heimflug 24,9 kg (25 kg Freigepäck hatte ich gebucht) – welch ein Glück!
ℹ️ Ich habe mir diesmal übrigens ein Diabetikermenü bestellt. Dies ging online über die App von Emirates und es war wirklich gut mit weniger Zucker und Fisch.
ℹ️ Mein Handgepäck, der orangene Koffer, war beim Hinflug voll mit meinen Kathetern, Sensoren, Pens, Ersatzpennadeln, Insulin usw.
Beim Heimflug war die eine Seite komplett leer, weil ich alles verbraucht hatte.
Ich mache das bei langen Fernreisen oft so, dass ich einen Koffer voll mit Klamotten etc packe und einen Handgepäckskoffer voll mit meinem Diabetesequipment und allen Eventualitäten vorbeugend. So habe ich immer die Sicherheit, dass mein Diabetes-Stuff niemals verloren oder kaputt geht.
Ich hoffe ihr konntet mit mir etwas in meinen Bali Erinnerung schwelgen und ich habe Euer Fernweh wach gekitzelt?
Über Kommentare freue ich mich sehr.
Alles Liebe und bleibt sonnig im Herzen ❤️🌴
Eure Conny
P.s. Ich habe Euch noch Meine Packliste für Bali abgetippt und hoffe sie hilft Euch vielleicht auch ein wenig weiter 🙂